„Hinterher ist man immer schlauer“, ein Satz den wohl jeder Gründer in der Gastronomie unterschreiben kann. Denn dass man zu Anfang Fehler macht, ist normal. Damit Sie jedoch nicht in vermeidbare Fallen tappen, haben wir die gängigsten Fehlerquellen aufgelistet – und geben die passenden Tipps, um sie zu vermeiden.
#1 Ihnen fehlt ein klares Konzept
Ein klares Konzept ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Es beeinflusst auch die anderen Fehler auf dieser Liste. Für ihre Speisekarte gilt zum Beispiel: Weniger ist mehr. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die Sie gut können, anstatt zu versuchen, alles abzudecken. Außerdem sollten Sie sich im Klaren darüber sein, was für eine Zielgruppe Sie ansprechen. Sind Ihre Speisen exklusiv und dementsprechend teuer oder sprechen Sie ein preisbewusstes Publikum an? Wichtig ist auch Ihre Einrichtung, denn die ist für den ersten Eindruck entscheidend. Sie sollte Ihr Gesamtkonzept wiederspiegeln und nicht lieblos zusammengewürfelt sein.
#2 Ihr Wareneinsatz lässt sich schwer kalkulieren
Am Anfang ist es schwer einzuschätzen, wie viel Sie eigentlich wovon brauchen. Sie wollen weder zu viele frische Lebensmittel parat haben, die am Ende schlecht werden, noch zu wenige um Ihre Gäste satt zu bekommen. Bereits hier zahlt sich ein gutes Konzept aus. Denn so müssen Sie nicht die Zutaten für unzählige Gerichte bereithalten, von denen Sie nicht wissen, ob sie überhaupt jemand bestellt. Letztendlich hilft es hier am besten, aus Erfahrungen zu lernen. Damit sie am Anfang nicht, komplett falsch kalkulieren, sollten Sie sich an ähnlichen Betrieben zu orientieren und außerdem ihren Standort im Blick haben.
#3 Ihre Preise sind falsch oder gar nicht kalkuliert
Verlassen Sie sich beim Festlegen der Preise nicht auf Ihr Gefühl. Wenden Sie stattdessen fundierte Kalkulationsverfahren an. Für den Anfang eignet sich die einfache Aufschlagskalkulation. Einen passenden Artikel dazu finden Sie im Gastro-Magazin Cheers. Später sollten Sie jedoch auf die Profi-Methode, die Selbstkostenanalyse, umsteigen. Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie hier.
#4 Sie sehen Ihr Restaurant nicht als Business
Gehören Sie zu den Gastronomen, die Koch aus Leidenschaft sind und sich den Traum des eigenen Restaurants erfüllen? Dann sind Ihnen Dinge wie Buchhaltung, Preiskalkulation, Einkauf und Marketing wahrscheinlich nicht sonderlich wichtig. Doch Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass diese Aspekte für den Erfolg Ihres Betriebs mitverantwortlich sind. Als Gründer in der Gastronomie sind Sie genauso Geschäftsmann wie der Inhaber eines lokalen Geschäfts oder einer Firma. Wenn Sie sich mit wirtschaftlichen Themen nicht auskennen, bleiben Ihnen zwei Möglichkeiten: Entweder Sie lesen sich ein oder Sie stellen jemanden ein, der diese Aufgaben übernimmt.
#5 Sie machen nicht ausreichend Werbung
Die Eröffnung Ihres Betriebs sollte gut öffentlich kommuniziert werden. Wenn Sie dafür gerade zu Anfang kein hohes Budget haben, gibt es einige kostenlose oder sehr kostengünstige Alternativen. Konzentrieren Sie sich zum Beispiel auf Facebook, Instagram oder andere Social Media Profile, um Ihren Betrieb zu bewerben. Besonders wichtig ist ausreichende Werbung, wenn Ihr Betrieb nicht an einem Ort liegt, an dem viele Menschen täglich vorbeigehen und ihn so wahrnehmen.
#6 Sie stellen zu wenige Mitarbeiter ein
Unterschätzen Sie nicht, wie viel Arbeit in einem Gastro-Betrieb anfallen kann. Wenn Sie versuchen alles alleine zu machen, sind Sie schnell überlastet. Überlegen Sie sich daher genau, welche Tätigkeiten anfallen und wie viel Zeit dafür beansprucht wird und richten Sie Ihre Personalplanung danach aus.
#7 Sie sind rechtlich nicht ausreichend informiert
Als Gründer bekommen Sie die deutsche Bürokratie voll zu spüren. Es gibt viele rechtliche Aspekte, die Sie beachten müssen. Von Brandschutzbestimmungen in Ihren Räumlichkeiten bis hin zu Mitarbeiterverträgen, Versicherungen, Lizenzen und Dokumentationsvorschriften. Oftmals wissen Gründer nicht, worauf sie überhaupt achten müssen, bis ein Problem auftritt. Deshalb bietet es sich an, vor der Gründung einen Rechtsberater aufzusuchen, der Sie über die wichtigsten Faktoren informiert.