In Deutschland existieren viele verschiedene Arbeitszeitmodelle. Hierbei hat jedes einzelne seine Vor- und Nachteile. Dies kann zudem anhand der jeweiligen Berufsgruppe stark variieren. Außerdem ist es aus Arbeitgebersicht schwierig, das passende Arbeitszeitmodell für jeden Arbeitnehmer individuell zu erkennen.
Deshalb stellen wir einmal alle gängigen Modelle vor und zeigen die Stärken und Schwächen der jeweiligen Modelle auf. So müssen Sie in Zukunft nicht lange überlegen welches Modell zu dem neu eingestellten Mitarbeiter passt.
Diese Arbeitszeitmodelle behandeln wir in diesem Ratgeber:
- Gleitzeit
- Teilzeit
- Homeoffice
- Nacht- und Schichtarbeit
- Versetzte Arbeitszeiten
- Vertrauensarbeitszeiten
- Jahresarbeitszeit
- Zeitwertkonten
- Sabbatical
- Rufbereitschaft
Warum braucht man Arbeitszeitmodelle?
Durch die Anwendung von einem Arbeitszeitmodell soll zusammengefasst ein reibungsloser Ablauf des Arbeitsprozesses gewährleistet werden. Zudem garantiert der Einsatz eines Modells einen lückenlosen Arbeitsablauf. Das jeweilige Arbeitszeitmodell regelt also die Lage und Verteilung der Arbeitszeit, an die sich die beschäftigten Arbeitnehmer richten müssen. Die Rahmenbedingungen zur Anwendung der Arbeitszeitmodelle sind im jeweiligen Tarifvertrag der Berufsgruppe festgelegt. In bestimmten Berufsgruppen gibt es jedoch keinen Tarifvertrag, sodass man die Regelungen zum Arbeitszeitmodell im Arbeitsvertrag festlegt.
Die Gleitzeit – der Flexible Klassiker
Die Gleitzeit ist eines der am weitesten verbreiteten Arbeitszeitmodelle. Hierbei wird der Druck von den Arbeitnehmern genommen, da sowohl der Arbeitsbeginn als auch das Ende der täglichen Arbeitszeit flexibel ist. Nur die Anzahl an Stunden die pro Tag oder Woche geleistet werden sollen ist fix.
Dies macht vor allem bei Pendlern und bei Beschäftigten Sinn, die aufgrund des öffentlichen Nahverkehrs nicht immer pünktlich zur Arbeit erscheinen können. Die Gleitzeit wird außerdem als sehr Familienfreundlich angesehen, da durch die flexible Start- und Endzeit genug Freiraum zur Verfügung steht, sich um den Nachwuchs zu kümmern und ihn vor Arbeitsbeginn in die Kindertagesstätte oder Schule zu bringen.
In den meisten Fällen besteht das Modell der Gleitzeit aus einer festen Kernarbeitszeit und gleitenden Phasen des Ein- und Ausgleitens. Während man in der Kernarbeitszeit anwesend sein muss sind die Gleitzeitphasen dafür gedacht, die tägliche Arbeitszeit so komfortabel wie möglich zu gestalten.
Hier ein kurzes Beispiel:
In einem Büro wird der Zeitraum für die Kernarbeitszeit von 10 Uhr bis 16 Uhr festgelegt. Während dieser Zeit müssen alle Arbeitnehmer vor Ort sein. Die Gleitzeitphase wiederum ist von 7:30 Uhr bis 10 Uhr und von 16 Uhr bis 18:30 Uhr. Einzig die tägliche Arbeitsdauer von 8 Stunden ist festgelegt. Somit können die Arbeitnehmer selbst entscheiden, ob sie direkt um 7:30 oder erst um 10 Uhr zur Arbeit erscheinen und dementsprechend früher oder später Feierabend machen wollen. Dies bezeichnet man als Klassisches Gleitzeitmodell. Es gibt zudem noch zwei weitere Arbeitszeitmodelle, die sich an der Gleitzeit orientieren. Die Gleitzeit mit Funktionszeit und die Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit.
Bei der Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit wird lediglich die Betriebszeit vom Arbeitgeber bestimmt. Mit einfachen Worten erklärt, sind dies „Öffnungszeiten“ für Mitarbeiter. Diese dürfen während dieser Zeit kommen, wann sie möchten. Selbstverständlich müssen sie die im Arbeitsvertrag festgelegt Arbeitszeit einhalten.
Die Gleitzeit mit Funktionszeit orientiert sich wiederum enger am klassischen Modell mit Kernarbeitszeit. Dieses Modell ist vor allem für Abteilungen geeignet, in der mehrere Mitarbeiter mit gleicher Kompetenz arbeiten. Wie der Name schon sagt muss in diesem Bereich nämlich nicht der einzelne Mitarbeiter, sondern die Abteilung funktionsfähig sein. Dies wird zum Beispiel durch die Erreichbarkeit für Geschäftspartner oder für die nächsthöhere Instanz dieser Abteilung definiert. Die Arbeitnehmer dieser Abteilung legen somit untereinander fest, wer zu welcher Zeit vor Ort ist. Es müssen aber auf jeden Fall immer die zuvor festgelegte Anzahl an Arbeitnehmern im Büro sein.
Die Vor- und Nachteile der Gleitzeit:
Bei den verschiedenen Varianten der Gleitzeit lässt sich schon erkennen, dass dieses, im Gegensatz anderer Arbeitszeitmodelle besonders in zeitlich eher ungebundenen Umgebungen beliebt ist. Außerdem eignet es sich in vielen Abteilungen und die Akzeptanz durch die Arbeitnehmer ist ebenfalls gegeben. Diese sind im Endeffekt freier, was die Einteilung der eigenen Arbeitszeit angeht. Zusätzlich kann man die Erreichbarkeit von Abteilungen erhöhen, da Mitarbeiter zu verschiedenen Zeiten im Büro erscheinen. Viele Fehlzeiten, wie zum Beispiel bei Arztbesuchen, werden reduziert, da die Arbeitnehmer diese variable vor oder im Anschluss an einen Arbeitstag legen können.
Wo es Vorteile gibt entsteht selbstverständlich auch der ein oder andere Nachteil. Für Berufsgruppen, die stark an zeitliche Vorgaben orientiert sind, wie beispielsweise Call-Center oder in Schichtbetrieben, kommt die Gleitzeit daher nicht in Frage. Mitarbeiter, die in einer Abteilung ohne Gleitzeit arbeiten können deshalb neidisch und unzufrieden werden, was das Betriebsklima verschlechtern kann. Zudem sind nicht alle Mitarbeiter zu jeder Zeit erreichbar. Dies kann die Unternehmenskommunikation negativ beeinflussen. Sofern es einen Betriebsrat im Unternehmen gibt, muss die Gleitzeit vor ihrem inkrafttreten vom Betriebsrat genehmigt werden.
Teilzeit – das Arbeitszeitmodell für Studenten und Familien mit Kindern
Einer Studie des Statistischen Bundesamtes zufolge arbeiteten 2020 rund 11,9% der erwerbstätigen Männer in Deutschland Teilzeit. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Viele der Befragten gaben an, sich fortzubilden und arbeiten deshalb als Teilzeitkraft. Andere wiederum fanden kein Beschäftigungsverhältnis in Vollzeit und mussten deshalb zwangsläufig eine Teilzeitanstellung annehmen. Bei den Frauen liegt diese Quote bei ca. 50 Prozent.
Teilzeit bedeutet im Prinzip nichts anderes als eine Anstellung mit weniger Arbeitsstunden als bei einer Vollbeschäftigung. Wie auch bei dem Gleitzeitmodell gibt es mehrere Varianten, es steckt also weit mehr hinter diesem Begriff als eine simple Anstellung über 20 Stunden in der Woche.
Klassische Teilzeit:
Die Klassische Teilzeit ist schnell erklärt. Die tägliche Arbeitszeit eines Arbeitnehmers wird gleichmäßig reduziert, wobei die Dauer und Länge der Arbeitstage klar festliegen. Eine Angestellte in der Reinigungsbranche arbeitet beispielsweise von Montag bis Freitag von 7 Uhr früh bis 11 Uhr vormittags, was eine Arbeitszeit von 4 Stunden am Tag und 20 Stunden in der Woche beträgt.
Variable Teilzeit:
Die Variable Teilzeit ist im Prinzip ähnlich, wie eine Anstellung in der Klassischen Teilzeit. Einzig die Arbeitszeiten und Arbeitsdauer müssen nicht an jedem Tag identisch sein. Beispielsweise arbeitet ein Kellner an Freitagen 4 Stunden und am Samstag und Sonntag jeweils 8 Stunden. Somit ergeben sich im Endeffekt ebenfalls 20 Stunden pro Woche
Saisonale Teilzeit:
Die durchschnittliche Arbeitszeit ist hier über das Jahr gesehen verkürzt. Bei Hochsaison arbeiten Mitarbeiter regulär 8 Stunden täglich und in Nebensaison weniger. Ein Mitarbeiter eines Skiliftes arbeitet in den Monaten Dezember Januar und Februar 8 Stunden täglich. In der Nebensaison arbeitet er weiterhin, beispielsweise um den Skilift instand zu halten und Reparaturmaßnahmen durchzuführen. Da diese Arbeit nicht ganz so viel Zeit in Anspruch nimmt, arbeitet er nur noch zwei Tage die Woche. Im Endeffekt gleichen sich die Zeiten aus und der Angestellte arbeitet im Schnitt 20 Stunden pro Woche.
Wichtig: über einen Zeitraum von 6 Monaten darf nach dem deutschen Arbeitszeitgesetz die durchschnittliche Arbeitszeit nicht über 40 Stunden pro Woche liegen.
Vollzeitnahe Teilzeit:
Wie der Name schon sagt geht es bei diesem Arbeitszeitmodell um die Beschäftigung eines Teilzeitangestellten, jedoch mit einer Wochenarbeitszeit von 30 Stunden und mehr. Somit liegt dieses Modell näher an einer Vollzeitbeschäftigung, als an einer klassischen Teilzeitanstellung. Im Prinzip ist die Vollzeitnahe Teilzeit ähnlich der variablen Teilzeit. Das heißt, dass sich der Arbeitnehmer recht frei aussuchen kann, wann und wie lange er arbeitet. Trotz der Entscheidungsfreiheit entsteht hierbei in den meisten Fällen ein wöchentliches Muster, sodass es für den Arbeitgeber keinen großen Nachteil gibt. Dies ist insbesondere eines der beliebtesten Arbeitszeitmodelle bei Eltern mit Kindern.
Vor- und Nachteile der Teilzeitbeschäftigung:
- Auf Arbeitnehmerseite steht ganz klar die Vereinbarkeit mit dem Beruf und dem Privatleben. Das gilt sowohl für Familien mit Kindern als auch für Arbeitnehmer mit einem zeitintensiven Hobby. Familienangehörige, die sich um ältere Verwandte kümmern müssen betrifft dies ebenfalls.
- Arbeitnehmer mit gesundheitlichen Einschränkungen kommt dieses Beschäftigungsverhältnis auch zugute, da nicht die gleiche körperliche Belastung auf sie zukommt, wie bei einer Vollzeitanstellung.
- Die Nachteile für Arbeitnehmer müssen jedoch auch bedacht werden. So reicht ein Lohn aus einer Teilzeitanstellung meistens nicht zur Existenzsicherung aus, vor allem wenn man als Alleinverdiener eine Familie ernähren muss.
- Eine Altersvorsorge in Form von Rente ist durch dieses Arbeitszeitmodell ebenfalls nicht gewährleistet
- Zusätzlich kann man sich schlechter entwickeln, da es deutlich weniger Aufstiegschancen für Teilzeitangestellte gibt
- Auch auf Arbeitgeberseite gibt es einige Vor- und Nachteile. Allgemein steigert man als Arbeitgeber enorm die Attraktivität des Unternehmens, wenn man variablere Arbeitszeitmodelle, wozu auch die Teilzeitanstellung gehört anbietet. Auf diese Weise erhält man auch eine größere Anzahl an Bewerber für eine Stelle.
- Eine der größten Vorteile ist die variable Arbeitszeit. Dadurch kann man eventuellen Auftragsschwankungen entgegenwirken und Mitarbeiter zu den Zeiten einsetzen, an denen sie auch wirklich gebraucht werden.
- Durch eine Umstellung des Anstellungsverhältnisses von Vollzeit auf Teilzeit kann man unter anderem auch Kündigungen vorbeugen. Effiziente Mitarbeiter können gehalten werden und in den meisten Fällen trotzdem nahezu das gleiche Arbeitspensum abrufen.
- Bei den Nachteilen denkt man zuerst an den erhöhten Verwaltungsaufwand. Diesem kann jedoch mit moderner Zeiterfassungssoftware entgegen gewirkt werden.
- Die anfallenden Arbeitsabläufe müssen bei zu vielen Teilzeitangestellten umgestellt werden. Was zum Beispiel zuvor ein einzelner Arbeitnehmer erledigt hat muss nun von zwei bis drei Teilzeitangestellten bewältigt werden. Dies erfordert ein hohes Planungstalent seitens der Vorgesetzten und des Arbeitgebers.
Homeoffice – Zeitsparende Alternative
Der Begriff Homeoffice beschreibt das gelegentliche Arbeiten fern vom regulären Arbeitsstandort. Somit kann man im Homeoffice sowohl von zuhause, als auch von unterwegs aus arbeiten. Laut einer Studie der Stanford University sind Angestellte, die von zuhause aus arbeiten ganze neun Prozent produktiver, als Angestellte, die im Büro arbeiten. Auch deshalb ist dieses Arbeitszeitmodell besonders bei moderneren Unternehmen und Startups beliebt. Vor allem Mütter von Kindern und Alleinerziehende wünschen sich vermehrt, von zuhause aus arbeiten zu dürfen. Deshalb wird bei den verschiedenen Varianten des Homeoffice auch auf genau diesen Fall eingegangen, denn parallel zum Homeoffice Arbeitszeitmodell gibt es auch die sogenannten Teleheimarbeit.
Dies ist laut Gesetzgeber ein für einen bestimmten Zeitraum fest zuhause eingerichteter Bildschirmarbeitsplatz, von dem der Angestellte aus arbeiten kann. Wichtig hierbei ist, dass dieses Verhältnis vorher im Arbeitsvertrag klar festgelegt wird. Zusätzlich müssen sämtliche Arbeitsmittel vom Arbeitgeber bereitgestellt werden. Dies ist in §2 (7) der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) festgelegt. Der große Unterschied besteht also in den Regularien für eine Teleheimarbeit. Beim Homeoffice wird lediglich darauf eingegangen, dass man nicht am Unternehmensstandort arbeitet. Tipps und Tricks zur Optimierung des Homeoffice und Teleheimarbeit gibt es hier.
Bei beiden Varianten ergeben sich auch hier zahlreiche Vor- und Nachteile.
- Im Vordergrund des Homeoffice steht ganz klar eine effizientere Arbeitszeitgestaltung. So kann man Fehlzeiten durch Arztbesuche oder wenn der Angestellte zuhause auf den Handwerker warten muss reduzieren.
- Zudem kann man Arbeitnehmer, die ansonsten kündigen würden mit einer Homeoffice Tätigkeit an das Unternehmen binden. Aus Unternehmenssicht ist es generell wesentlich sinnvoller und günstiger, Arbeitnehmer im Unternehmen zu binden, als regelmäßig nach neuen zu suchen und diese einzustellen.
- Wenn man die Nachteile betrachtet, so kommt einem der höhere Organisations- und Verwaltungsaufwand in den Sinn.
- Zusätzlich kann man nicht in jeder Anstellung eine Homeoffice Tätigkeit ausführen. Dadurch können sich Mitarbeiter ungerecht behandelt fühlen.
- Außerdem kann die dauerhafte Abstinenz von Mitarbeitern dem Betriebsklima schaden.
- Aus Arbeitnehmersicht ermöglicht die Beschäftigung im Homeoffice wie bereits erwähnt eine erheblich höhere Flexibilität und eine enorme Zeitersparnis, wenn man den Weg zum Arbeitsplatz bedenkt.
- Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass man zuhause nie ganz von der Arbeit abschalten kann, da der Arbeitsplatz im Eigenheim integriert ist.
- Oft benutzt man den Laptop und das Handy für Arbeit und Privatleben und ist deshalb immer für den Chef oder für die Kollegen erreichbar. Das kann auf Dauer Stress auslösen.
Nacht- und Schichtarbeit – In der Industrie nicht mehr wegzudenken
Das Modell der Schichtarbeit ist wahrscheinlich jedem bekannt. In Deutschland stellt es vor allem in produktionsorientierten Unternehmen eines der beliebtesten Arbeitszeitmodelle dar. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin fand bei ihrem Arbeitsreport im Jahr 2016 heraus, dass 7% der angestellten Deutschen in einer sogenannten Wechselschicht mit Nachtanteilen. Rund 5% arbeitet in Wechselschichten ohne Nachtanteilen, im Volksmund größtenteils als Nachschicht bezeichnet. Dabei werden zwei Arbeitszeitmodelle von Schichtarbeit unterschieden, das vollkontinuierliche Schichtmodell und das Teilkontinuierliche Schichtmodell.
Beim vollkontinuierlichen Schichtmodell arbeitet das Unternehmen an 7 Tagen in der Woche. Die Mitarbeiter werden dabei in wöchentlich wechselnden Schichten, bestehend aus Früh-, Spät- und Nachtschicht eingeteilt. Beim Teilkontinuierlichen Schichtmodell sieht es etwas anders aus. Hier arbeitet man nicht am Wochenende, sodass die Woche aus 5 Tagen besteht, an denen genauso wie im vollkontinuierlichen Schichtmodell rund um die Uhr gearbeitet wird. Die Schichten wechselt man dabei wöchentlich. Wenn man in einer Woche Frühschicht hat, muss man in der nächsten Woche den gang zur Spätschicht antreten und in der darauffolgenden Woche zur Nachtschicht. Abschließend gibt es zusätzlich noch das Modell des Teilkontinuierlichen Schichtplans. Hierbei sind die Mitarbeiter für sieben Tage in der Woche beschäftigt, jedoch entfällt die Nachtarbeit komplett. Dies ist somit eine Mischung aus dem vollkontinuierlichen und teilkontinuierlichen Schichtmodell. Weiter Infos gibt es hier.
Generell haben die drei Arbeitszeitmodelle einige Vorteile, aber auch ein paar Nachteile:
- Der wahrscheinlich wichtigste Aspekt aus Arbeitgebersicht ist das höhere Produktionsvolumen, da man im Vergleich zu einem Betrieb mit 40 Stundenwoche mehr arbeitet.
- Zudem werden die Maschinen in Industrieunternehmen effektiver genutzt, was auch die Stückkosten reduziert.
- Schichtarbeit ist auch in Call-Centern beliebt. Hier erreicht man dann öfter einen Mitarbeiter, was das Vertrauen in den Anbieter steigert
- Wenn man die Nachteile bedenkt so kommt einem aus Arbeitgebersicht die höheren Kosten durch die Nachtarbeitszuschläge in den Sinn.
- Außerdem ist ein Schichtmodell bei Angestellten weniger beliebt als eine reguläre 40-Stundenwoche.
- Zudem kommt auch ein höherer körperlicher Verschleiß der Belegschaft hinzu
- Auch auf Arbeitnehmerseite gibt es ein paar Vor- und Nachteile die man bedenken muss. Was für den Arbeitgeber höhere Kosten bedeutet, bedeutet automatisch einen höheren Ertrag bei den Angestellten. Dies ist durch die Zuschläge der Nachtarbeit gegeben.
- Schichtarbeiter haben öfter Werktags frei, was ihnen mehr Spielraum für Arztbesuche oder etwaige Termine bei Behörden gibt.
- Bei den Nachteilen wurde bereits der körperliche Verschleiß erwähnt. Als Vorbeugemaßnahme dürfen sich Schichtarbeiter jedoch kostenlos und regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. Die Kosten hierfür trägt der Arbeitgeber.
- Hinzu kommt noch eine schwierigere Gestaltung des Privatlebens. Kontinuierliche Vereinsaktivitäten, die in der Regel abends stattfinden oder ein geregeltes Familienleben. All das wird durch das Schichtmodell erschwert.
Versetzte Arbeitszeiten – Das Maß aller Dinge im Einzelhandel
Das Arbeitszeitmodell der versetzten Arbeitszeiten kommt vor allem in der Handel- und Dienstleistungsbranche zum Einsatz. Hier gibt es Zeiten, in denen teilweise mehr, teilweise aber auch weniger zu tun ist. Deswegen werden bei diesem Arbeitszeitmodell sogenannte Arbeitsblöcke mit Start- und Endzeit festgelegt. Diese Blöcke überlappen teilweise, sodass zu besonders Arbeitsintensiven Zeiten mehr Angestellte vor Ort und zu weniger intensiven Zeiten weniger Angestellte vor Ort sind. Zusätzlich kann der Arbeitgeber zu den brenzligen Zeiten noch Teilzeitkräfte einstellen, aber auch um die Pausenzeiten der Vollzeitbeschäftigten einzuhalten. Bestes Beispiel hierfür sind Arztpraxen, da die meisten Menschen entweder vormittags oder am späteren Nachmittag zum Arzt möchten. Deshalb müssen gerade zu diesen Zeiten mehr Arzthelfer/-innen in der Praxis sein. Im Zusammenspiel von Vollzeit- und Teilzeitkräften ergibt sich dadurch einen für alle Mitarbeiter angemessener Arbeitsplan.
Vor- und Nachteile aus Arbeitgebersicht:
- Gutes Arbeitszeitmodell bei vielen Teilzeit- und Aushilfskräften.
- Enorme Flexibilität, weil es keinen strickten Beschäftigungsplan gibt.
- Man muss im Vornherein den genauen Personalbedarf ermitteln. Ansonsten können die Angestellten nicht ausreichend eingeteilt und beschäftigt werden.
- Dienstpläne sollten so weit im Voraus wie möglich herausgegeben werden. Ansonsten entsteht Unzufriedenheit in der Belegschaft.
Vor- und Nachteile aus Arbeitnehmersicht:
- Sofern die gleiche Qualifikation besteht können Schichten einfach getauscht werden. Somit lässt sich das Privatleben besser mit der Arbeit vereinen.
- Auf der anderen Seite sind die Arbeitszeiten relativ starr im Gegensatz zur Gleitzeit. Wer also zu spät zur Arbeit kommt behindert den Betrieb.Das kann Stress auslösen.
- Bei schlechtem Betriebsklima bekommen die etwas zurückhaltenden, schüchternen Mitarbeiter eher die schlechteren Schichten, im Gegensatz zu den sogenannten „Platzhirschen“
Vertrauensarbeitszeit – Das Maximum an Flexibilität
Das flexibelste aller Arbeitszeitmodelle ist die Vertrauensarbeitszeit. Der größte Unterschied gegenüber anderen Zeitmodellen ist hierbei, dass nicht die Arbeitszeit, sondern sogenannte Zielvereinbarungen ausgehandelt werden. Diese gilt es für die Arbeitnehmer zu erfüllen. Die Arbeitseinteilung, Arbeitsdauer und der Arbeitsort darf der Angestellte dabei relativ eigenmächtig bestimmen. Dieses Arbeitszeitmodell wird meistens bei selbstständig arbeitenden Mitarbeitern wie zum Beispiel Vertreter angewandt. Wie der Name schon sagt muss dabei ein hohes Maß an Vertrauen im Betrieb bestehen, da man die Erreichung eines Ziels teilweise erst am Ende des Monats einsehen und analysieren kann. Dabei muss man jedoch auch einige rechtliche Aspekte bedenken.
Eine weit verbreitete Methode ist die Kombination der Arbeitszeitmodelle Vertrauensarbeitszeit und Gleitzeit. Dabei bestehen bestimmte Kernzeiten, zu denen alle Mitarbeiter vor Ort im Unternehmen sein müssen. Hierbei werden beispielsweise Unternehmensstrategien oder koordinative Dinge besprochen. Außerdem wird dabei die Unternehmenskultur und der Austausch untereinander gefördert. Außerhalb dieser Zeiten dürfen die Mitarbeiter ihre Arbeit selbst einteilen und werden an der Erreichung ihrer Ziele gemessen.
Vor- und Nachteile aus Arbeitgebersicht:
- Selbstständiges Denken der Mitarbeiter wird gefördert.
- Sämtliche Arbeiten erfolgen Ergebnisorientiert. Das heißt, dass die Mitarbeiter ihren Zielen motivierter entgegentreten.
- Das Betriebsklima verbessert sich ungemein, da sich die Mitarbeiter wohler und auch wertvoller fühlen.
- Auf der anderen Seite muss der Arbeitgeber einen gewissen Kontrollverlust hinnehmen.
- Außerdem sind die Arbeitnehmer nicht jederzeit erreichbar, weil jeder Arbeitnehmer andere Arbeitszeiten hat.
- Zudem muss der Arbeitgeber genaue Ziele mit seinen Angestellten vereinbaren. Ansonsten könnte der gegebene Freiraum von den Arbeitnehmern missbraucht werden.
- Bei nicht klar formulierte Zielvereinbarungen können Konflikte entstehen.
Vor- und Nachteile für die Arbeitnehmer:
- Sehr gute Kombination mit dem Privatleben möglich.
- Wenn man teilweise nichts zu tun hat muss man nicht bis zum Ende der Arbeitszeit warten. Das ist sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber ein Vorteil.
- Es wird mehr die Arbeitsleistung als die Arbeitszeit gemessen. Dadurch fühlt sich der Arbeitnehmer wertvoller für das Unternehmen.
- Leider kann es aber auch zu Konfliktsituationen kommen, wenn die Zielvereinbarung zu hoch gestellt wurde.
- Zusätzlich kann ein großer Konkurrenzdruck unter den Kollegen entstehen, da jeder nur auf seine eigenen Ziele fokussiert ist.
Jahresarbeitszeit – vor allem für Outdoor-Berufe geeignet
Die Jahresarbeitszeit ist eines der Arbeitszeitmodelle, dass nach einem relativ einfachen Prinzip funktioniert: Ist viel Arbeit vorhanden wird auch viel gearbeitet. Ist die Auftragslage grade etwas schlechter bleibt man zuhause. Wie man schon vermuten kann trifft dies vor allem auf Berufe im Freien zu, da diese stark von den Jahreszeiten und der herrschenden Witterungen abhängig sind. Der Begriff saisonale Schwankung fällt hier häufiger. Beispielhafte Berufsgruppen sind Handwerkliche Berufe wie zum Beispiel Landschaftsgärtner, aber auch Berufe aus dem Handel.
In Monaten, in denen viel zu tun ist arbeiten die Angestellten dann meist in Vollzeit, inklusive Überstunden. In schwächeren Monaten wird dann weniger oder sogar gar nicht gearbeitet. Das ausgezahlte Gehalt ist jedoch in jedem Monat gleich. Um bei den Unterschiedlichen Arbeitsleistungen nicht durcheinander zu kommen, werden die Arbeitszeitmodelle der Jahresarbeitszeit und des Arbeitszeitkontos kombiniert. So lässt sich genau erkennen, wie viel Überstunden der Arbeitnehmer schon gearbeitet hat.
Aus Arbeitnehmersicht steht hier ganz klar der flexible Einsatz von Mitarbeitern im Vordergrund. Bei schlechter Auftragslage müssen die Mitarbeiter somit nicht fürs Nichtstun bezahlt werden. Zusätzlich bleibt der buchhalterische Aufwand gering, da die Mitarbeiter jeden Monat das gleiche Gehalt beziehen.
Auf der negativen Seite steht der hohe planerische Aufwand, da beispielsweise Feiertage jedes Jahr auf einen anderen Tag fallen. Außerdem muss sich der Arbeitgeber oft mit den Angestellten absprechen, weil die Auftragslage Wetterbedingt nie ganz vorhersehbar und planbar ist
Auf Arbeitnehmerseite ist das gleichmäßige sichere Einkommen ein positiver Aspekt. Die Überstundenregelung ist, anders als bei anderen Arbeitszeitmodellen klar strukturiert und festgelegt. Dem gegenüber steht die Abhängigkeit von äußeren Einflüssen. Ist die Hauptsaison beispielsweise im Winter kann man dort keinen Urlaub beantragen. Außerdem könnte man die jährlich vereinbarte Arbeitszeit bei äußerst schlechten Bedingungen nicht erfüllen. Das führt zu weiteren Problemen
Das Zeitwertkonten – Sparen für einen früheren Ruhestand
Seit dem Jahr 2009 besteht dank des durch den Bundestag verabschiedeten Flexi-II-Gesetzes die Möglichkeit, Arbeitsstunden auf einem Zeitwertkonto anzusparen. Dieses Zeitwertkonto, auch Lebensarbeitszeitkonto oder Langzeitarbeitszeitkonto genannt, ist vor allem für Arbeitnehmer interessant, die entweder bei gleicher Bezahlung früher in Rente gehen, oder sich beispielsweise eine Auszeit über ein Jahr nehmen möchten. Beides ist möglich. Außerdem kann man andere Arbeitszeitmodelle mit diesem Arbeitszeitmodell kombinieren.
Die Funktionsweise des Zeitwertkontos ist strikt geregelt und in eine Ansparphase, sowie einer Entnahmephase gegliedert. In der Ansparphase kann der Arbeitnehmer theoretisch seinen gesamten Lohn und alle Überstunden auf das Zeitwertkonto einzahlen:
- Monatslohn
- Überstunden
- Nicht genommene Urlaubstage
Dies gilt für die Dauer seines Beschäftigungsverhältnisses, also auch bis zum Ruhestand. Die Überstunden und die nicht genommenen Urlaubstage werden hierbei mit dem aktuellen Stundelohn umgerechnet und auf diese Weise in das Konto eingezahlt. In der Entnahmephase kann sich der Arbeitnehmer dann das Gehalt sozusagen Schrittweise auszahlen lassen. Dies spiegelt in diesem Fall dann seinen Lohn beziehungsweise einen Teil seines Lohns wieder. In den meisten Fällen benutzt man dann den angesparten Zeitwert um in den Vorruhestand oder die Altersteilzeit zu gehen. Hierbei arbeitet man weniger Stunden. Die Gehaltsdifferenz wird dann mithilfe des Zeitwertkontos ausgeglichen. Noch detaillierte Infos gibt es hier.
Zusätzlich zu diesen beiden Optionen gibt es noch weitere, jedoch müssen diese vorher im Arbeitsvertrag klar festgelegt werden, zum Beispiel:
- Versorgung von Pflegebedürftigen Angehörigen
- Kindererziehung
- Weiterbildung
- Sabbatical (mehr hierzu im nächsten Absatz)
Arbeitgeberseite Vor- und Nachteile:
- Geringere Fluktuationsquote, da sich das Zeitwertkonto erst bei einem längeren Verbleib lohnt
- Mitarbeiterbindung steigt somit
- Verbesserung des Betriebsklimas
- Großer Verwaltungsaufwand bei der Einführung
- Der Arbeitgeber hat eine Kontoverwaltungsgebühr zu tragen
Arbeitnehmerseitige Vor- und Nachteile:
- Attraktive Alternative zur veralteten Betriebsrente
- Absicherung bei unvorhersehbaren Lebensumständen
- Bezahlte Auszeit von der Arbeit ohne sich anschließend nach einer neuen Beschäftigung bemühen zu müssen
- Allgemein kann nur der Arbeitgeber Zeitwertkonten einführen. Chefs, die hiervon noch nie etwas gehört haben sind daher eher skeptisch
- Falls der Arbeitgeber wechselt, kann man die angesparte Summe nicht automatisch auf den neuen Arbeitgeber übertragen
Sabbatical – Auszeit nehmen leicht gemacht
Das sogenannte Sabbatical ist eine speziellere Art der Arbeitszeitmodelle. Es ist ähnlich dem zuvor erwähnten Zeitwertkontos. Zusammengefasst ist es aber nicht dafür gedacht, früher in Rente oder Teilzeitrente zu gehen, sondern eine Auszeit im Rahmen von drei bis 12 Monaten zu nehmen. Die Gründe sind auch hier vielfältig
- Pflege eines Verwandten
- Auszeit um Kraft zu tanken
- Unternehmung, die in einem normalen Anstellungsverhältnis nicht möglich ist, zB. ein Auslandsaufenthalt über mehrere Monate
Ziel ist die betreffenden Mitarbeiter im Unternehmen zu behalten, sodass weder das Unternehmen nach einem neuen Mitarbeiter, noch der Mitarbeiter nach einer neuen Anstellung suchen muss. Da das Sabbatical nicht im Gesetz verankert ist, bleibt die Regelung dem Unternehmen in Absprach mit dem Mitarbeiter überlassen. Dabei gibt es drei primäre Varianten, die zur Auswahl stehen:
Zeitwertkonto:
Wie schon zuvor erwähnt zahlt der Mitarbeiter auf sein Zeitwertkonto ein welches im nächsten Schritt in Zeit umgerechnet wird. Diese steht dem Mitarbeiter dann zur Verfügung um seinen Urlaub zu machen und gleichzeitig eine Bezahlung zu erhalten.
Arbeitszeitkonto:
Gleiches gilt für das Arbeitszeitkonto. Wenn man dort zu viel Stunden angesammelt hat, kann man diese in Absprache mit dem Arbeitnehmer nutzen, um einen längeren bezahlten Urlaub zu machen. Ein Arbeitszeitkonto muss jedoch innerhalb eines Jahres aufgebraucht werden, sonst wird es am Ende des Jahres in Geld umgewandelt. Wir empfehlen die Kombination aus Überstunden und gesetzlichen Urlaub. So kommt im Endeffekt auch ein großer Zeitraum zustande.
Teilzeitvariante:
Bei diesem Arbeitszeitmodell ist der Arbeitnehmer in Teilzeit angestellt, arbeitet aber eine gewisse Zeit Vollzeit. Meistens beträgt dieser Zeitraum sechs Monate. Während dieser Zeit bekommt man dann allerdings nur 50% des Gehalts ausgezahlt. In den restlichen sechs Monaten arbeitet man dann gar nicht mehr und bekommt die zweite Hälfte des Gehalts. So bekommt man über das ganze Jahr das Gehalt einer Teilzeitanstellung.
Unbezahlter Urlaub:
Wie der Begriff schon sagt, wird dem Arbeitnehmer ein Urlaub, der über der im Arbeitsvertrag festgelegte Zeit liegt gewährt. Bei dieser Methode muss man als Arbeitnehmer zwar vorher schon eine gewisse Summe an Geld angespart haben, dafür bleibt man aber trotzdem im Unternehmen angestellt.
Vorteile für Arbeitgeber:
- Mitarbeiter bleibt dem Unternehmen erhalten
- Mitarbeiter kommt erholt und motiviert zurück in das Unternehmen
- Dadurch kann man häufige Fehlzeiten durch Krankheiten vorbeugen
- Ein erholter und ausgeglichener Mitarbeiter ist seltener krank
Nachteile für Arbeitgeber:
- Arbeitnehmer muss während der Abstinenz gleichwertig ersetzt werden
- Betriebsklima kann gestört werden, wenn Sabbatical nur einem Mitarbeiter ermöglicht wird
Vorteile für Arbeitnehmer:
- Mitarbeiter kann sich komplett von Arbeit lösen und Ausruhen
- Er muss sich keine Sorgen um seine weitere Beschäftigung machen
- Kann neue Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln, die ohne das Sabbatical nicht möglich wären
Nachteile für Arbeitnehmer:
- Kann sich durch das Sabbatical bei Mitarbeitern unbeliebt machen
- Kann Probleme bei der Wiederaufnahme des Berufs haben
- Er bekommt nicht den exakten Lohn, wie bei regulärer Beschäftigung
Rufbereitschaft
Wenn man spontan an das Arbeitszeitmodell Rufbereitschaft denkt, fällt einem sofort der Beruf eines Arztes oder Rettungssanitäters ein. Es gibt in Deutschland jedoch sehr viel mehr Berufsgruppen, in denen es einen Notdienst gibt. Wer sich selbst einmal aus seiner Wohnung ausgeschlossen hat, weiß wovon hier die Rede ist.
Die genaue Definition für das Arbeitszeitmodell der Rufbereitschaft ist einfach erklärt: Der Arbeitnehmer muss, ohne sich persönlich am Arbeitsplatz befinden zu müssen immer für den Arbeitgeber erreichbar sein. So kann er auf Abruf jederzeit mit der Arbeit beginnen. Die Varianten sind hier vielfältig und nicht genauer geregelt. In der Regel arbeiten die Arbeitnehmer in vorher festgelegten Schichten, wobei bei einzelnen Schichten regelmäßig die Rufbereitschaft integriert ist oder im Anschluss an die eigentliche Schicht beginnt. Dabei wird ein Pauschalbetrag bezahlt, der sich meist am Stundenlohn Orientiert. Beispiel: Ein Mitarbeiter hat Rufbereitschaft zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr am Morgen. Pauschal werden ihm 3 Arbeitsstunden bezahlt bzw. zugerechnet. Dies gilt auch, wenn er in dieser Nacht keinen Notfall behandeln muss. Sobald seine Einsatzzeit in der Nacht die drei Pauschalstunden übersteigt bekommt er Gehalt anhand der tatsächlich geleisteten Stunden.
Arbeitszeitmodelle – die Zusammenfassung
Hier noch einem eine Auflistung aller Arbeitszeitmodelle, inklusive der wichtigsten Vor- und Nachteile.
Arbeitszeitmodelle | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Gleitzeit | - geringer organisatorischer Aufwand - hohe Arbeitnehmerakzeptanz - hohe Flexibiltät | - nicht für alle Abteilungen eines Unternehmens geeignet - hoher Verwaltungsaufwand - nicht alle Arbeitnehmer sind zur gleichen Zeit erreichbar |
Teilzeit | - Attraktivität des Unternehmens steigt - bessere Verbindung von Beruf und Privatleben - besserer Umgang mit Auftragsschwankungen | - hoher Organisatorischer Aufwand - geringe Aufstiegschancen - keine ausreichende Rentenabsicherung |
Homeoffice | - sehr hohe Flexibilität - effizienteres Arbeiten - Arbeitnehmer können durch Homeoffice im Unternehmen gehalten werden | - schwierigere Absprachen - schlechteres Betriebsklima durch Abwesenheit - nicht jeder Beruf ist Homeoffice-fähig |
Nacht- und Schichtarbeit | - 24 Stunden Betrieb - höheres Produktionsvolumen - ständige Erreichbarkeit für den Kunden | - höhere Kosten durch Nachtarbeitszuschläge - bei Arbeitnehmern weniger beliebt - hoher körperlicher Verschleiß |
Versetzte Arbeitszeiten | - gute Verbindung von Vollzeit- und Teilzeitkräften - Ausdehnung der Geschäftszeiten - Schichttausch durch Arbeitnehmer möglich | - hoher Planungsaufwand - teilweise ungerechte Schichteinteilung - keine weitreichende Planung möglich |
Vertrauensarbeitszeiten | - Zielorientiertes Anstellungsverhältnis - höhere Motivation der Arbeitnehmer - gute Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben | - höherer Druck - unterschiedliche Erreichbarkeit der Arbeitnehmer - Konkurrenzdruck |
Jahresarbeitszeit | - flexibler Einsatz von Mitarbeitern - geringer Buchhalterischer Aufwand - kostengünstiger aus Arbeitgebersicht | - hoher planerischer Aufwand - kein Urlaub in Hauptsaison - sehr hohes Arbeitspensum in Haupsaison |
Zeitwertkonten | - geringere Fluktuationsquote - Verbesserung des Betriebsklimas - Absicherung für die Arbeitnehmer | - hoher Aufwand bei der Implementierung - Kosten durch Kontoführungsgebühr - Bei Arbeitgeberwechsel wird das Zeitwertkonto nicht zwangsläufig übernommen |
Sabbatical | - Mitarbeiter bleibt Unternehmen erhalten - grade bei jungen Mitarbeitern sehr beliebt - neue Motivation nach Auszeit | - Aushilfen müssen während der Abstinenz des Mitarbeiters beschäftigt werden - schwierige Anlaufphase nach Auszeit - Störung des Betriebsklimas |
Rufbereitschaft | - jederzeit für Kunden erreichbar - geringere Lohnkosten als bei Schichtarbeit - klare Strukturierung von Wochenenddiensten | - Freizeitgestaltung des Arbeitnehmers ist eigeschränkt - Arbeitnehmer wird auch bei keinem Einsatz bezahlt - teilweise hohe körperliche Belastung |
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Den Schichtdienst finde ich in meinem Fall ganz passend, wegen der Kinder. Das Problem entsteht bei mir aber mit dem Dienstplan. Den, habe ich gehört, kann man schon digital erstellen und sofort bearbeiten. Günstig für unseren Schichtdienst, indem unterschiedliche Zeitmodelle ergriffen werden, sowie auch der Einsatz dokumentiert. Von der Rufbereitschaftsmodell habe ich erst jetzt erfahren, danke für einen gründlichen Umriss!